Symposium zur Informations- und Kommunikationstechnologie für Nachwuchswissenschaftler

Teilnehmer des diesjährigen Symposiums SInCom an der Hochschule Karlsruhe (Foto: John Christ)

Hochschule Karlsruhe veranstaltet Symposium zur Informations- und Kommunikationstechnologie für baden-württembergische Nachwuchswissenschaftler

Dass die anwendungsorientierte Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu einem profilgebenden Element des ehemaligen Hochschultyps „Fachhochschule“ geworden ist, zeigt nicht nur der Anstieg der Drittmitteleinnahmen in der Forschung. Auch die Diskussion um ein eigenes Promotionsrecht für HAW in Baden-Württemberg ist ein Beleg für die zunehmende Bedeutung der Forschung an den HAW.

Um den wissenschaftlichen Austausch zu pflegen, trafen sich Anfang Dezember 2016 an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft junge Forscherinnen und Forscher beim „Symposium on Information and Communication Systems“ (SInCom). Die seit 2014 jährlich stattfindende Veranstaltung wird vom Center of Applied Research (BW-CAR) organisiert, einem Zusammenschluss forschungsstarker Professorinnen und Professoren der baden-württembergischen HAW mit sieben Arbeitsgruppen in den Schwerpunkten Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Lebenswissenschaften. Das Symposium ermöglicht Nachwuchswissenschaftlern, ihre Arbeiten einem breiteren Fachpublikum vorzustellen. Bei der diesjährigen Veranstaltung präsentierten dreizehn Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zu Themen wie Signal- und Bildverarbeitung, Kommunikationsnetze und Informationstheorie, Mustererkennung, Regelungstechnik und Verteilte Systeme.

So referierte beispielsweise Pirmin Held, akademischer Mitarbeiter der Hochschule Furtwangen und Doktorand im kooperativen Promotionsverfahren mit der Université de Haute-Alsace, über sein Promotionsthema: der Entwicklung von Algorithmen zur Berechnung des Stromverbrauchs einzelner Geräte eines Haushalts, die auch dann erfolgen kann, wenn nur der Gesamtverbrauch gemessen wird. Anhand typischer Strom- und Spannungsverläufe beim Ein- und Ausschalten kann ermittelt werden, welche Geräte über welchen Zeitraum in Betrieb sind. So können die „Stromfresser“ im Haushalt auch ohne aufwendige und teure Installation von Messgeräten ausfindig gemacht und geeignete Maßnahmen zum Energiesparen getroffen werden.

Andreas Kühefuß, Masterstudent an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe, präsentierte die Ergebnisse seiner Arbeit, die er im Rahmen eines Projekts zur Erforschung und Entwicklung von intelligenten bildgestützten 3D-Sensorsystemen durchgeführt hat. Diese können nicht nur die dreidimensionale Lage der Objekte im Raum erkennen, sondern auch die eigene Position in einem ortsfesten Koordinatensystem allein durch die Analyse der Bilddaten schätzen. Die vollständige geometrische Beschreibung der Umgebung und die eigene Verortung darin sind unabdingbare Grundvoraussetzungen beispielsweise für autonomes Fahren, aber auch für flexible, robotergestützte Fertigungszellen im Kontext von Industrie 4.0.

„Ich freue mich, dass Nachwuchswissenschaftler auch im digitalen Zeitalter ein Symposium nutzen, um sich mit anderen auszutauschen und neue Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten“, kommentiert Prof. Dr. Franz Quint, Organisator des diesjährigen Symposiums und Studiendekan des Masterstudiengangs Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule Karlsruhe. „Mit ihrem ausgeprägten Forschungsprofil bot die Hochschule Karlsruhe hierfür auch einen optimalen Rahmen“.

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