Strom und Wasser für Kinderspielstadt Karlopolis

Großer Andrang und rege Begeisterung herrschte bei den Kindern während des Aufstellens der Windkraftanlage für Karlopolis (Foto: John Christ/HsKA)

Elektrotechnik-Studierende der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft bauen und betreiben mit Kindern regenerative Energieanlagen

Seit diesem Montag wird in Karlopolis wieder kräftig gebastelt, gehämmert, geschraubt und noch vieles mehr. Die 8- bis 13-jährigen Bürgerinnen und Bürger der Kinderspielstadt im Karlsruher Schlosspark erproben in der vom Stadtjugendausschuss organisierten Ferienaktion die unterschiedlichsten Berufe. Dabei lernen sie die Funktion gesellschaftlicher und sozialer Organisationen sowie des Wirtschaftskreislaufs eines Gemeinwesens kennen.

Die Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft beteiligt sich erstmalig an diesem Programm und ist für die Energie- und Wasserversorgung von Karlopolis verantwortlich. Unter Anleitung von 15 Elektrotechnik-Studierenden bauen und betreiben die Kinder ein Solarhaus, eine Windkraftanlage sowie zwei Fahrradgeneratoren. Die erzeugte Energie wird in einem Batteriesystem gespeichert. Zusätzlich wird die Wasserversorgung einer Stadt über ein Schlauch- und Pumpensystem demonstriert. Während die Kinder eine Menge Spaß haben, bekommen sie auch einen Eindruck davon, wie das Berufsbild von Elektroingenieurinnen und -ingenieuren aussieht.

Um die verschiedenen Projekte zu realisieren, wurden zu Beginn des Sommersemesters an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik Projektarbeiten ausgeschrieben, bei denen nicht nur die praktische Anwendung im Mittelpunkt steht, sondern auch die Fähigkeit, das Wissen zu vermitteln. Die Kombination aus akademischem Lernen, Praxiserfahrung und gesellschaftlichem Engagement kommt bei den sogenannten Service-Learning-Projekten zur Anwendung, die an der Hochschule unter Leitung von Dr. Jörg Berberich, akademischer Mitarbeiter an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik, erprobt und durchgeführt werden. Dabei profitieren nicht nur die Gesellschaft von der ehrenamtlichen Leistung (Service), sondern auch die Studierenden selbst. Sie führen die Projekte praktisch durch und reflektieren ihr Handeln hinsichtlich fachlicher und gesellschaftlicher Aspekte (Learning).

Damit beim Aufbau und Betrieb der Anlagen in der Spielstadt im Schlosspark alles reibungslos abläuft, führten die Studierenden zuvor eine Generalprobe durch. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Kinder von Professoren und Mitarbeitern der Fakultät konnten die geplanten Aktionen probeweise aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Nicht nur aus technischen Gesichtspunkten heraus war dieser Testdurchlauf für die Studierenden erkenntnisreich, sie konnten dabei auch didaktische Aspekte und die Lehrsituation im Umgang mit Kindern erproben.

„Die Begeisterung bei den Studierenden hier mitzumachen ist riesengroß“, sagt Prof. Dr. Manfred Strohrmann, Studiendekan an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik und Projektinitiator. „Durch die Kombination aus Technikwissen, praktischer Anwendung, gesellschaftlichem Engagement und didaktischem Anspruch sammeln die Studierenden auch hervorragende Erfahrungen für ihr späteres Berufsleben.“

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