Die HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften (HAWtech) plädiert für qualitätsgesicherte Promotionsmöglichkeiten an forschungsstarken Fachhochschulen oder Fachhochschulverbünden und begrüßt deshalb die konkreten Initiativen in Hessen und Baden-Württemberg
Im Zuge der anhaltenden öffentlichen Diskussionen zum Promotionsrecht an Fachhochschulen fordert auch die HAWtech einen besseren Zugang von Fachhochschulabsolventen zur Promotion. „Um die Forschungsaktivitäten an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWen) langfristig zu sichern und zukunftsweisend auszurichten, ist es notwendig, passende strukturelle Rahmenbedingungen zu bieten, in denen sich die angewandte Forschung entwickeln kann. Hierzu gehören auch Promotionsmöglichkeiten, die nicht vom Wohlwollen einzelner Promotionsausschüsse an den Universitäten abhängig sind“, erklärt der Sprecher der HAWtech, Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel.
Die Profilierung der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften erfolgt zunehmend auch auf dem Gebiet der angewandten Forschung. Auch das Bündnis der HAWtech-Hochschulen zeichnet sich durch ein starkes Profil im Forschungsbereich aus. Die Rektoren und Präsidenten sind sehr erfreut, dass diese Leistungsmerkmale nun auch in der Öffentlichkeit (in verschiedenen Bundesländern) verstärkt diskutiert und wahrgenommen werden.
Aufgrund eines bisher noch fehlenden eigenen Promotionsrechts sind Promotionen an HAWen immer noch stark vom Wohlwollen der jeweiligen Fakultät einer Universität abhängig, mit der die Fachhochschule eventuell eine kooperative Promotion durchführen kann. Diese einseitige Abhängigkeit ist in vielen Fällen aus Sicht der HAWtech problematisch und unbefriedigend.
Als konsequenten Schritt und als vorbildlich bewertet die HAWtech die Bestrebungen in Hessen und Baden-Württemberg: Im neuen schwarz-grünen Koalitionsvertrag in Hessen ist die Rede von einem eigenständigen Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche an Fachhochschulen. In Baden-Württemberg sieht der kurz vor der Verabschiedung stehende Gesetzesentwurf für das neue Landeshochschulgesetz vor, geeigneten Verbünden der HAWen ein befristetes und thematisch begrenztes Promotionsrecht zu verleihen. Damit setzt die Hochschulpolitik in Baden-Württemberg und Hessen bundesweit neue Maßstäbe.
Bei allen bisherigen Modellen, die in den verschiedenen Bundesländern zum Promotionsrecht erarbeitet wurden, steht die hohe Qualität der Promotionsverfahren und eine entsprechende Qualitätssicherung im Vordergrund. Dies begrüßt die HAWtech.
Die HAWtech wünscht sich, dass weitere Bundesländer die Chance ergreifen, sich für bessere Promotionsmöglichkeiten an HAWen einzusetzen.
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